Die Geschichte der Prohibition von Cannabis ist lang und komplex und variiert je nach Land.
Hier geben wir einen groben Überblick über die Entwicklung der Cannabis-Prohibition:
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- Frühe Nutzung: Cannabis wurde seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen für medizinische, religiöse und Freizeitzwecke verwendet. Es war weit verbreitet in vielen Teilen der Welt, einschließlich Asien, Afrika, dem Nahen Osten und Südamerika.
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- Im frühen 20. Jahrhundert begannen einige Länder, Bedenken hinsichtlich des Missbrauchs von Cannabis zu äußern. Einflussreiche Faktoren waren die Verbreitung von Vorurteilen in den USA und die Angst vor dem Rauschmittelkonsum in der Gesellschaft.
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- Marihuana-Tax-Gesetz: 1937 verabschiedeten die USA das sogenannte „Marihuana Tax Act“. Obwohl es nicht direkt das Verbot von Cannabis vorschrieb, belegte es den Besitz und den Handel mit Cannabis mit einer hohen Steuer. Dies führte faktisch zur Kriminalisierung und Behinderung der legalen Verwendung von Cannabis.
- UN-Drogenkontrollabkommen: In den 1960er Jahren verabschiedeten die Vereinten Nationen mehrere internationale Drogenkontrollabkommen, darunter das Einheitsabkommen über Betäubungsmittel von 1961. Dieses Abkommen beinhaltete eine Klassifizierung von Drogen in verschiedene Kategorien, die den Zugang und die Kontrolle regeln sollten. Cannabis wurde als eine Substanz der Kategorie IV eingestuft, was die Verkehrsfähigkeit, den Verkauf, den Besitz und den Anbau illegal machte. Die Verkehrsfähigkeit von Cannabis wird durch das Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel von 1961 geregelt, das auch als Wiener Übereinkommen bekannt ist. Das Übereinkommen wurde von den Vereinten Nationen verabschiedet und ist ein internationales Abkommen, das den Umgang mit Betäubungsmitteln regelt, einschließlich Cannabis. Das Wiener Übereinkommen sieht vor, dass der Anbau, die Herstellung, der Handel und die Verwendung von Cannabis für medizinische und wissenschaftliche Zwecke streng kontrolliert werden sollen. Der Freizeitkonsum ist nicht erlaubt.
- Ausbreitung der Prohibition: In den folgenden Jahrzehnten übernahmen viele Länder weltweit die restriktiven Maßnahmen gegen Cannabis und begannen, es zu kriminalisieren. Insbesondere in den USA wurden die Drogenkontrollgesetze verstärkt, was zu einer hohen Verurteilungsrate und einer wachsenden Gefängnispopulation führte.
- War on Drugs: In den 1970er Jahren starteten die USA unter Präsident Richard Nixon den sogenannten „War on Drugs“. Dieser Kampf gegen Drogenkonsum und -handel führte zu einer noch strengeren Durchsetzung der Cannabis-Prohibition und einer intensivierten internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Drogenhandels.
- Liberalisierungsbewegung: Ab den 1990er Jahren begannen einige Länder, eine liberalere Haltung gegenüber Cannabis einzunehmen. Die medizinische Verwendung von Cannabis wurde in einigen Staaten der USA und anderen Ländern legalisiert oder dekriminalisiert. Einige Länder, wie die Niederlande tolerierten oder wie in Uruguay legalisierten sogar den Freizeitkonsum von Cannabis.
- Aktueller Trend: In den letzten Jahren hat sich der Trend zur Lockerung der Cannabis-Prohibition weltweit fortgesetzt. Mehrere Länder haben den Freizeitkonsum legalisiert, während andere den medizinischen Einsatz ermöglichen oder den Besitz und den Anbau von Cannabis entkriminalisieren. Es ist wichtig anzumerken, dass die genauen Umstände und Gesetze zur Cannabis-Prohibition je nach Land variieren.
